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Étretat und Yport: Kreidefelsen an der normannischen Küste

An der Alabasterküste, am Atlantik, liegen Badeorte und Fischerdörfer mit Kreidefelsen und großem Klippen-Panorama. Während Étretat mit den Kreidefelsen-Bögen und der Felsnadel von begeisterten Touristen überflutet wird, strahlt Yport noch Ruhe aus. Der Wanderweg GR 21 verbindet beide Orte an der normannischen Küste. Doch Vorsicht: Es existiert Absturzgefahr am gesamten Küstenabschnitt, unbedingt auf dem Weg bleiben und Verbotsschilder beachten! Seit Mai 2025 gelten neue Zugangsbeschränkungen für diese Küstenregion.

Étretat mit seinen Kreidefelsen

Beliebtes Ziel in Étretat ist die Promenade mit (Kiesel-) Strand und Ausblick auf die berühmten Kreidefelsen: Am westlichen Ende sind der markante Felsbogen „Porte d’Aval“ sowie die spitze Kreidefelsnadel „Aiguille“ zu sehen. Am östlichen Ende ragt der Felsbogen „Porte d’Amont“ ins Meer. Die Klippen strahlen weiß, und das Meer schimmert türkisfarben. Kein Wunder, dass alle begeistert sind!

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Etretat: die Felsformationen Porte d’Aval und L’Aiguille; im Vordergrund der Kieselstrand. | Foto: Britta Lehna
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Wäscherinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts am Strand von Étretat. | Foto: RMN-Grand Palais, Frères Seeberger

Der Küstenort (rund 1200 Einwohner) war lange Zeit ein Fischerdorf. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts verwandelte sich Étretat in einen beliebten Badeort. Die Gemälde, die Künstler wie Gustave Courbet und Claude Monet von den Kreidefelsen schufen, machten Étretat bekannt. Große Villen entstanden, Hotels und Restaurants; neue Straßen und Eisenbahnlinien machten die Küste zugänglich.

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Eugène Lepoittevin: Pêcheurs à Étretat. Um 1840. Gemälde im Musée des Pêcheries von Fécamp.
Eine Gruppe im Vordergrund versammelt sich um die Bootswinde, den „Cabestan“, mit dem die Fischerboote auf den Strand gezogen wurden. Hinten wieder die Felsen Porte d’Aval und L’Aiguille. | Foto: Britta Lehna

Auch ein Blick auf die Architektur im Ort lohnt sich: Das „Manoir de la Salamandre“ ist mit aufwendigem Fachwerk und mit Holzschnitzereien verziert.

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Manoir de la Salamandre: Schnitzereien an der Fassade | Foto: Hermann Lehna
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Das Manoir de la Salamandre: ein Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Hier kamen Bauteile zur Verwendung, die von einem sehr viel älteren Haus in Lisieux stammen. | Foto: Britta Lehna

Eine Rekonstruktion mit historischen Bauelementen ist die Markthalle mit ihrem hölzernen Dachstuhl. Hier werden typisch normannische Spezialitäten wie Cidre, Calvados oder Camembert verkauft, dazu Kunsthandwerk und Souvenirs aller Art.

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Markthalle, Souvenirs | Foto: Britta Lehna
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Markthalle, Dachstuhl | Foto: Britta Lehna

Étretat wird heute von Besuchern stets stark frequentiert. Außerhalb des Ortskerns sind Parkplätze angelegt worden; diese sollte man unbedingt nutzen, denn im kleinen Zentrum ist das Gedränge groß.

Arsène Lupin und die Kreideklippen


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Arsène-Lupin-Museum in Étretat | Foto: Britta Lehna

Yport mit seiner kleinen Bucht zwischen den Kreidefelsen

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Strand in Yport | Foto: Britta Lehna

Ruhig geht es in Yport (700 Einwohner) zu. Der Ort liegt am Ende eines langgezogenen schmalen Tales mit einer kleinen Bucht. Bürgerliche Villen säumen die Hauptstraße, kleinere Häuser sammeln sich im Ortskern. Der Strand von Yport ist – wie überall an der Alabasterküste – ein Kieselstrand. Zur regionaltypischen Ausstattung gehören auch hier die Badehäuschen; ein Casino sorgt für Zerstreuung, kleine Restaurants bewirten die Gäste. Es ist gemütlich!

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Publikumsliebling im Museum in Rouen: Albert Fourié: Un repas de noces à Yport. Das großformatige Gemälde von 1886 zeigt eine Hochzeitsgesellschaft in Yport. | Foto: RMN-Grand Palais (Musée des Beaux-Arts, Rouen)
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Yport, Regenschauer; in der Ferne Fécamp. | Foto: Hermann Lehna

Hier sind noch Fischerboote zu sehen. Weil es keinen Hafen gibt, müssen sie mit einer Winde an den Strand gezogen werden. Die große Attraktion sind wieder die Kreidefelsen. Sie bieten andere Formationen als in Étretat, gleichwohl haben sie Künstler für ihre Werke inspiriert.

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Yport: Das Hinweisschild an der Promenade mit dem impressionistischen Gemälde „Rochers à Yport“ von C.-E. Schuffenecker, das im Musée des Pêcheries, Fécamp, ausgestellt wird. | Foto: Britta Lehna
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Ebenfalls im Musée des Pêcheries, Fécamp: Das großformatige Landschaftsbild „Falaises d’Yport“ der Malerin Élodie La Villette von 1877. | Foto: Britta Lehna

Der Wanderweg GR 21 führt über Yport; gut 12 km sind es bis Étretat, 6,5 km bis Fécamp, immer an der Atlantikküste entlang.

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Yport: an der Promenade …
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Yport: Office de Tourisme, Rue Alfred Nunès | Fotos: Britta Lehna

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Yport: Boote am Strand | Foto: Britta Lehna
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