Zwei Haupt-Attraktionen im Departement Loiret sind zweifellos die Abteikirche in Saint-Benoît-sur-Loire und das Schloss in Sully. Sie beeindrucken als Bauwerke an sich und durch ihre Lage am Ufer der Loire. Die beliebte Fahrradstrecke La Loire à Vélo führt an beiden unmittelbar vorbei.
St. Benoît-sur-Loire
Etwa 35 km östlich von Orléans liegt die Ortschaft St. Benoît-sur-Loire mit ihrer Benediktiner-Abtei Abbaye de Fleury. In der flachen Flusslandschaft ist die Spitze des Vierungsturms der Kirche schon von weitem sichtbar.
Die Abteikirche

Die Abteikirche ist ein Hauptwerk der Romanik in Frankreich. Insbesondere bemerkenswert ist der Portalturm, tour-porche, datiert auf das Ende des 11. Jahrhunderts.




Die großartigen Kapitelle in der Vorhalle des Turms zeigen figurative Motive und florale Ornamente. Nebenstehend die Darstellung der Flucht nach Ägypten: Maria mit dem Kinde, frontal gesehen, auf einem Reittier.

Das gotische Nordportal am Seitenschiff beeindruckt mit seiner dichten figurativen Gestaltung. In der Kirche werden seit dem Jahr 660 Reliquien des hl. Benedikt von Nursia († 547) aufbewahrt. Er hat die Ordensregeln der Benediktiner begründet.
https://www.tourisme-valdesully.fr/de/entdecken/die-musts/abtei-von-fleury/
Max Jacob
Der französische Dichter Max Jacob, Freund u.a. von Picasso und Jean Cocteau, lebte in St. Benoît, dem Kloster sehr verbunden, in den zwanziger Jahren und dann wieder von 1936 bis 1944. Er starb 1944 nach seiner Deportation durch die deutschen Besatzer ins Lager Drancy bei Paris, wurde dann aber auf dem Friedhof von St. Benoît bestattet.
Le Belvédère

Seit 2019 bietet Le Belvédère am Place du Martroi eine Infothek über die Abtei und die romanische Kunst sowie – von der Dachterrasse aus – einen Nah-Blick auf den Chor der Abteikirche. Im Gebäude ist auch das Office de Tourisme untergebracht.
Germigny-des-Prés
An dieser Stelle zu erwähnen ist auch das „Oratoire carolingien“ im Nachbardorf Germigny-des-Prés: eine kleine Kirche aus dem 9. Jahrhundert, somit eine der ältesten in Frankreich. Sie wurde errichtet von einem Abt der Abbaye de Fleury. Einmalig in Frankreich ist ihr Apsis-Mosaik aus karolingischer Zeit.
Sully-sur-Loire

Acht Kilometer flussaufwärts von St. Benoît überrascht die hübsche Kleinstadt Sully-sur-Loire mit ihrem wuchtigen Schloss, das von Wassergräben umgeben ist und an das sich ein großzügiger Park anschließt.

Das Schloss mit Wassergraben und Park
Bis 1962 befand sich das Schloss im Eigentum der Familie Béthune, die es schließlich an das Departement Loiret verkaufte. Die Anlage ist schon von außen sehr sehenswert; im Innern beeindrucken der Dachstuhl aus dem 15. Jahrhundert und die zahlreichen möblierten Säle und Zimmer.

Im Schlosspark findet jeweils am 2. Wochenende im September die „Fête de la Sange“ statt, im Jahre 2024 zum 27. Mal. „Aus ganz Frankreich kommen Menschen, um an diesem Treffen von Naturliebhabern, Jägern und Anglern teilzunehmen“, heißt es in der Broschüre des Tourismusbüros Val de Sully.




Zahlreiche Anbieter präsentieren ihre Waren und Erzeugnisse auf der Fête de la Sange. Dazu gibt es Gastronomie, Tierhandel und Events wie z.B. Jagdhornkonzerte.
Brücke und Zweirad-Museum
Die ehemalige Eisenbahnbrücke zwischen Sully und St.-Père-sur-Loire dient nun Fußgängern und Fahrradreisenden (z.B. auf dem Loire-Radweg Loire à Vélo / EuroVelo 6) als Flußübergang.

An der Uferstraße in direkter Nähe der Brücke entdeckt man ein kleines Museum mit Ausschank und Uferterrasse: Nach der Schließung der Werkstätte der Zweirad-Firma Helyett im Jahr 1962 etablierte sich in diesen Räumen das Musée Helyett. Hier werden einige Fahrräder und Mopeds der Marke Helyett ausgestellt und es sind weitere Exponate anzuschauen. Für Fahrradreisende ein willkommener Anlass eine Pause einzulegen und ein paar Erfrischungen aus der Museumstheke zu sich zu nehmen!
https://www.musee-helyett-sully.fr

Zur Fahrradstrecke La Loire à Vélo siehe auch auf nachfrankreich.de den Beitrag: https://nachfrankreich.de/fahrradtour-orleans-basel/