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Mit dem Fahrrad von Orléans nach Basel

Unsere Freunde Maja und Matthias haben sich aufs Rad geschwungen und für nachfrankreich.de einen Gastbeitrag verfasst. Ihre Fahrradtour führte von Orléans nach Basel. An Flüssen und Schleusen entlang, mit schönen Schlemmer-Stationen. Hier sind ihre Eindrücke. Ein Text von Maja Volkgenannt.

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EuroVelo 6 in der Franche-Comté am Ufer des Doubs | Foto: Maja Volkgenannt
Aber eine derart lange Fahrradtour
haben wir noch nie unternommen,
ob wir das wohl schaffen?

Auf der rund 800 Kilometer langen Strecke treffen wir Radler aller Art: sportliche, drahtige Rennradler in allen Altersgruppen, gemütliche Sonntagsradler und Radwanderer mit Gepäcktaschen wie wir. Eins haben sie alle gemeinsam: Gegrüßt wird mit einem freundlichen “bonjour“. Wenn wir unterwegs gefragt werden: „Vous faites la Loire à vélo?“, schmeichelt das unserem Ego.

Von Orléans nach Basel zu fahren ist der Plan. Aber eine derart lange Fahrradtour haben wir noch nie unternommen, ob wir das wohl schaffen? Die Beschreibungen der Fahrradtour auf dem EuroVelo 6, der vom Atlantik zum Schwarzen Meer führt, sind ermutigend: gut ausgebaute Radwege fernab von stark befahrenen Straßen und keine Steigungen.

Am Wasser entlang mit Zeit für Stadtbummel

Gestartet sind wir in Orléans, um an der Loire entlang auf einem sehr gut ausgebauten Radweg bis nach Nevers zu fahren. Hier biegt die Route in einem weiten Bogen ins Hinterland ab.

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Am Pont-canal bei Briare (Loiret). Der Canal latéral à la Loire quert den Fluss in einer Trogbrücke. | Foto: Maja Volkgenannt

Die Landschaft wechselt im Verlauf immer wieder. Kleine Städtchen, pittoreske Dörfer und herrschaftliche Anwesen wechseln sich ab. Überwiegend bewegen wir uns dicht am Flussverlauf der Loire, dem Loire-Seitenkanal, dem Canal du Centre, der Saône (Chalon-sur-Saône) und des Doubs (Dole und Besançon), um schließlich den Rhein zu erreichen. Die Dreiländerbrücke über den Rhein zwischen Huningue und Weil am Rhein ist gewissermaßen der emotionale Abschluss unserer Reise. In Weil am Rhein biegen wir dann nach Basel ab.

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Matthias auf der Dreiländerbrücke über den Rhein (errichtet 2006-2007) bei Weil am Rhein | Foto: Maja Volkgenannt

Wir haben uns für eine entspannte Version der Fahrradtour von Orléans nach Basel entschieden: Tagesetappen von 50 bis 60 Kilometern. Obwohl wir mit Tourenfahrrädern ohne elektrische Unterstützung unterwegs sind, bleibt dabei Zeit und Energie für einen Stadtbummel und kulturelle Entdeckungen.

Die Highlights der Radtour von Orléans nach Basel

  • Orléans mit Kathedrale und schöner Innenstadt
  • Gien, viele Antiquitätengeschäfte mit historischer Fayence
  • La Charité-sur-Loire, Bücherstadt mit regelmäßig stattfindendem großem Brocante (Trödelmarkt), alter Loire-Brücke, romanischer Kirche Notre-Dame
  • Nevers mit Kathedrale und romanischer Kirche St. Etienne
  • Pont-canal (Kanalbrücke) über die Loire bei Briare
  • Unzählige Schleusen mit Schleusenwärterhäusern
  • Schleuse von Le Corbusier: Écluse de Kembs-Niffer, Oberelsass, am östl. Ende des Rhein-Rhône-Kanals/Übergang Rheinseitenkanal
  • Mulhouse, Musée de l’Impression sur Etoffes (Museum für Stoffdruck)
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Schleusenwärterhaus nahe Nevers | Foto: Maja Volkgenannt
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Bei der Schleuse von Kembs-Niffer (Haut-Rhin) | Foto: Maja Volkgenannt

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Kulinarisches

Unterwegs ist auch tagsüber immer etwas zu essen zu finden. Da in den meisten Hotels und Pensionen allenfalls ein erweitertes kontinentales Frühstück üblich ist, benötigt der sportliche Radler ein zweites Frühstück. Boucherie, Boulangerie oder Traiteur gibt es in vielen Orten. Oder auch beeindruckende Markthallen, wie in Orléans oder in Dole. Mit Käse, Brot und Obst im Gepäck kommt man gut voran.

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Bäckerei bei Sancerre
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Gîte (Restaurant, Unterkunft) am Pont-canal in Briare
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Einkauf in der Epicerie du Paradis | Fotos: Maja Volkgenannt

Weitverbreitet in kleineren und größeren Städten ist die „formule“, ein einfaches, preiswertes Drei-Gang Menü am Mittag. Gerne treffen sich Einheimische dort zum entspannten Essen.

Besonders lecker: Käsefondue in Dole (P’tit Comtois); klassische Menüs in Paray-le-Monial (Hôtel de la Basilique) und in Baume-les-Dames (Hostellerie du Château d’As). Eine genussvolle Pause am Nachmittag bietet „Chocolats et Chimères“ am Pont-canal in Briare.

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Praktische Tipps

Wegmarkierung: Der gut ausgebaute EuroVelo 6, gekennzeichnet mit dem blauen Europastern, ist hervorragend beschildert. Aufmerksam muss man am Rand größerer Städte sein: Einmal fanden wir uns unfreiwillig auf einem mehrspurigen Autobahnzubringer wieder.

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Übernachten: Gebucht haben wir einen Großteil der Übernachtungen im Voraus. Das spart Zeit und Nerven.

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Fotos: Maja Volkgenannt

Gepäck: Mit kleinem Gepäck ist eine Radtour immer entspannter. Eine Lösung, um auch mit wenig Kleidung einigermaßen gepflegt zu bleiben: Auf den Parkplätzen mancher Supermärkte gibt es Waschstationen.

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Waschen auf dem Parkplatz | Foto: Maja Volkgenannt

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Mon vélo | Foto: Maja Volkgenannt

Fazit

Fahrradtour von Orléans nach Basel mit der richtigen Mixtur aus sportlicher Herausforderung, kulturellen Offenbarungen sowie gutem Essen und Trinken. Frankreich mit dem Fahrrad (wieder) zu entdecken, bedeutet ganz nah an Land und Leuten zu sein.

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Wo geht’s nach Digoin? | Foto: Maja Volkgenannt
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Die Loire mit ihren sich ständig verändernden Sandbänken und Inseln | Foto: Maja Volkgenannt

Ein Gastbeitrag auf nachfrankreich.de
Autorin: Maja Volkgenannt, 2022

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