Dole – gemütliche Stadt am Doubs im Jura und Geburtsort von Pasteur

Partie am Gerberkanal „Canal des tanneurs“ in Dole, mit Notre-Dame | Foto: Hermann Lehna

Die gemütliche kleine Stadt Dole liegt im Département Jura, in der Region Bourgogne-Franche-Comté, zwischen Dijon und Besançon. Mit ihrer Altstadt, den stimmungsvollen Gassen, kleinen Läden und Restaurants und mit der malerischen Lage am Fluss Doubs und am Rhein-Rhône-Kanal ist sie ein verborgener Schatz, ein „trésor caché“.
Berühmte Personen der Stadt Dole, wie zum Beispiel Louis Pasteur, sind in einem riesigen Wandgemälde täuschend echt dargestellt.

Geburtshaus von Louis Pasteur

In Frankreich ist er ein Nationalheld: Louis Pasteur (1822 – 1895). Er wurde in Dole geboren, sein Vater war ein Gerber. Drei Jahre wohnte die Familie in Dole im Gerberviertel, bis sie nach Arbois (Jura) umzog. Nach seinem Studium arbeitete der Chemiker, Biologe, Mediziner und Bakteriologe Pasteur ab 1857 in Paris. Dort gründete im Jahr 1888 der französische Staat für ihn und seine Forschungen das Pasteur-Institut.

Louis Pasteur machte sich den Kampf gegen Krankheit und Tod zu seiner Lebensaufgabe. Er erkannte als erster, dass Mikroorganismen bei Fäulnis und Gärung mitwirken. So erfand er die nach ihm benannte „Pasteurisierung“: Dabei wird zum Beispiel Milch in einem luftdicht verschlossenen Gefäß kurz erhitzt, um Keime abzutöten. Pasteur entwickelte Impfstoffe für Tiere und Menschen. Er legte den Grundstein für die Lehre der Mikrobiologie.

Das Geburtshaus von Louis Pasteur ist heute ein Museum: Hier kann man sein wissenschaftliches Werk spielerisch entdecken.

Musée Louis Pasteur
Rue Louis Pasteur 43, Dole
https://www.terredelouispasteur.fr/la-maison-natale-de-louis-pasteur-a-dole/

Die Altstadt von Dole

Von 1422 bis 1674 war Dole die Hauptstadt der Freigrafschaft Burgund, der Franche-Comté, mit Parlament und Universität. Immer wieder wurde die Stadt belagert. Doch die Einwohner zeigten sich sehr wehrhaft. Das ermöglichte unter anderem eine Quelle innerhalb der Stadtmauern, die Dole zuverlässig mit Trinkwasser versorgte.

dole brunnen
Quelle „Grande fontaine“ in Dole | Foto: Hermann Lehna
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Blick von der Place aux Fleurs auf Notre-Dame in Dole | Foto: Hermann Lehna

Heute noch thront die Stiftskirche Notre-Dame aus dem16. Jahrhundert weit sichtbar über der Altstadt. Vom Place aux Fleurs bietet sich ein besonders schöner Blick auf den Turm von Notre-Dame.

In den Straßen und Gassen von Dole sind viele Gebäude aus dem 16. bis 18. Jahrhundert zu sehen. Manche haben offene Treppenhäuser und Treppentürme, zum Beispiel in der Rue de la Sous-Préfecture und beim Hôtel de Champagney in der Rue de Granvelle.

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Hôtel-Dieu

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Hôtel-Dieu in Dole, ehemaliges Krankenhaus aus dem frühen 17. Jahrhundert | Foto: Hermann Lehna

Am Rhein-Rhône-Kanal liegt das Hôtel-Dieu (Eingang Rue Bauzonnet). Maßgeblich in den Jahren 1613 bis 1636 erbaut, wurde das Gebäude zunächst als Krankenhaus genutzt. Noch heute ist die Einrichtung der alten Apotheke erhalten. Entworfen wurde das mächtige Gebäude von Jean Boyvin (1575 – 1650). Er war ein Bürger aus Dole und unter anderem als Anwalt, Präsident des Parlaments, Architekt und Historiker tätig.

Das Krankenhaus war mehrere Jahrhunderte lang in Betrieb, bis es 1973 in ein geriatrisches Zentrum umgewandelt wurde. Seit 2000 wird das Gebäude als Mediathek genutzt.

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Wandgemälde mit den VIPs von Dole

dole wandbild
Wandbild mit den VIPs von Dole | Foto: Britta Lehna

Wer und was hat das Leben in Dole geprägt? Schau dir das riesige Wandgemälde „la Fresque des Dolois“ in der Rue de la Sous-Préfecture an. Das Künstler-Kollektiv „Haut les murs“ hat es im Jahr 2017 geschaffen. Wir sehen eine Hausfassade: Im zweiten OG schaut links Louis Pasteur aus dem Fenster, vom Fenster darunter (1. OG) grüßt Jean Boyvin. Zahlreiche weitere historische Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Epochen sind auf dem Bild versammelt. Die Stadtverwaltung Dole bietet auf ihrer Website eine Erklärung zum Wandgemälde (auf französisch).

Im Erdgeschoss ist eine Boutique dargestellt. Das Schaufenster zeigt unter anderem die Fromagerie Graf: Im Jahr 1917 wurde sie in Dole zur Herstellung von Schmelzkäse aus Gruyère gegründet. Drei Jahre später schloss sich die Käserei mit dem Käsebetrieb Bel aus Lons-le-Saunier (Marke „La Vache qui rit“) zusammen. Heute sind beide Betriebe Teil der internationalen Bel-Gruppe.

Noch ein Motiv fällt auf: „Ein Mann geht durch die Wand“. So heißt auch ein Film mit Heinz Rühmann. Die Vorlage hierfür hat Marcel Aymé (1902 – 1967) geschrieben mit seiner fantastischen Novelle „Le Passe-muraille“. Der Schriftsteller verbrachte seine Kindheit in der Gegend von Dole.

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Am Wasser

dole schleuse
Schleuse im Rhein-Rhône-Kanal bei Dole | Foto: Hermann Lehna

Dole liegt am Fluss Doubs und am Rhein-Rhône-Kanal. Kanufahren, Hausbootfahren, den Radweg EuroVelo6 entlangfahren – das alles ist hier möglich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rhein-Rh%C3%B4ne-Kanal

https://de.eurovelo.com/ev6/france
Zur EuroVelo6 siehe auch unsere Beiträge über Besançon Boucle + le Tunnel und über Baume-les-Dames.

Entspannt genießen am Wasser:
Le Local
Rue du Prélot 3, Dole
https://lelocal-dole.fr/

dole schilder

Am 9. Juli 2022 startete die 8. Etappe der Tour de France 2022 in Dole.
Die Strecke führte über 184 km quer durch das Juragebirge in die Schweiz, und zwar nach Lausanne am Genfer See
.

rue Louis Pasteur
„Straße Louis Pasteur, geboren in Dole in dieser Straße, 1822-1895, berühmter Wissenschaftler, Wohltäter der Menschheit“ | Foto: Hermann Lehna

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