Lison, Quelle

Naturerlebnis im Juragebirge – zu den Quellen von Loue und Lison

Das macht das Naturerlebnis im Juragebirge aus: Sprudelnde Quellen, dramatische Felsen, grünes Moos. Die Quellen von Loue und Lison sind einen Ausflug wert. Danach die lokalen Spezialitäten Kirsch de la Marsotte und Biere der Brasserie entre deux mondes einkaufen in der Petite épicerie, dem sympathischen kleinen Lebensmittelladen mit Café in Mouthier-Haute-Pierre!

Die Loue entspringt auf einer Höhe von 530 m unterhalb des Dorfes Ouhans. Auf ihrem 120 km langen Lauf fließt sie durch ein zunächst gebirgiges, dann immer sanfter werdendes Tal vorüber an Ortschaften wie Ornans, an Kulturstätten wie Arc-et-Senans mit seiner ehemaligen königlichen Saline (UNESCO-Weltkulturerbe) und mündet südwestlich von Dole in den Doubs. Sie durchquert dabei im oberen Abschnitt das pays de Courbet, so genannt seit einigen Jahren zu Ehren des Malers Gustave Courbet.

„Qui dit Loue, dit truite !“ Wer Loue sagt, meint auch Forelle: eine Kurzformel für den Fischreichtum in diesem Fluss.

Flussaufwärts von Ornans (Doubs) wird das Tal der Loue enger, die Ufer werden steiler, die Hänge höher. 14 km weiter, bei Mouthier-Haute-Pierre, befindet man sich mitten in einer Gebirgs-Szenerie.

Mouthier-Haute-Pierre an der Loue
Mouthier-Haute-Pierre auf der Talterrasse zwischen Loue und Roche de Hautepierre | Foto: Hermann Lehna

Die 882 m hohe Roche de Hautepierre (Aussichtspunkt, erreichbar von Hautepierre-le-Châtelet!) dominiert das felsige Amphitheater. Weit unten auf halber Höhe liegt der Ort mit seinen alten Häusern, die sich um Kirche und ehem. Klostergebäude scharen. Im Frühling blühen ringsum die Kirschbäume im Festtagskleid. Ihre Früchte bilden die Grundlage eines gesuchten Kirschwassers, des „Kirsch de la Marsotte“.

La source de la Loue

Quelle des Pontet
Quelle Source du Pontet, die „Loue in klein“ | Foto: Hermann Lehna
Quelle des Pontet 2
Quelle Source du Pontet, Detail | Foto: Hermann Lehna

Die Quelle der Loue mit ihrem glasklaren Wasser befindet sich am Ende der bewaldeten Schlucht Gorges de Nouailles am Fuße einer hohen Steilwand. Sie gilt als eine der außergewöhnlichen landschaftlichen Sehenswürdigkeiten im Juragebirge. Das Wasser fließt immer mit einem kräftigen Schwall aus einer Höhle heraus, aber Vorsicht: Wie bei einer Karstquelle üblich, kann die Wassermenge je nach Umständen plötzlich gefährlich zunehmen. Unterirdische Wasserläufe im durchlässigen Kalksteinfels speisen die Quelle *.

Auf dem Wanderweg im Talgrund macht man, von Mouthier her kommend, vielleicht erst einmal an der Quelle Source du Pontet Halt. Dieser Zufluss entspringt am felsigen Schluss eines kurzen Seitentals wie eine „Loue in klein“. Direkter als über den Weg von Mouthier ist die Loue-Quelle vom hochgelegenen Dorf Ouhans aus über die D 443 (starke Steigung!) zu erreichen: Vom Parkplatz ca. 30 Min. Hin-und Rückweg über einen Fußweg.

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Auf dem Weg zur Quelle des Lison

Erst hoch hinaus, dann tief hinab: Das ist der Plan. Zunächst Richtung Westen nach Montmahoux. Neben dem Dorf steigt der Mont Mahoux auf 828 m Höhe an. Nach einem kurzen Fußmarsch haben wir von oben bei strahlendem Wetter einen weiten Blick: Übers Dorf und das Hochplateau , in den Talkessel des Lison mit dem Dorf Nans-sous-Sainte-Anne, und in die andere Richtung über die Jura-Höhen hinweg bis zum Montblanc in den französischen Alpen! Auf dem hier plazierten Orientierungstisch lassen sich die Silhouetten der entfernten Berge identifizieren. Ein Glückstag.

Montmahoux
Auf der Spitze des Mont Mahoux, 828 m hoch, genießt man einen weiten Rundblick | Foto: Hermann Lehna

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La source du Lison

Tiefer hinab zur „Teufelsbrücke“ Pont du Diable an der D 229 südwestlich von Crouzet-Migette. Diese überquert ein eingeschnittenes Tal, durch das der karsttypische Vor-Fluss des Lison z.T. unterirdisch verläuft. Nun ganz hinab in den Talkessel von Nans-sous-Ste-Anne. Vom Parkplatz führt im Tal der Wanderweg unter Bäumen zur Quelle des Lison. Sie liegt auf 333 m Meereshöhe. Hier treten alle unterirdisch zusammengeführten Wassermassen aus einem Felsenmaul an die Erdoberfläche, 600 l pro Sekunde – bei Trockenheit! Nach 25 km mündet der Lison in die Loue.

Source du Lison | Foto: Britta Lehna

Nahe bei der Quelle, über einen Steig mit Treppenstufen, kann man das Creux Billard aufsuchen: Ein tiefer Felsenkessel mit einem etwas unheimlichen Teich am Grunde. Temporäre Wasserfälle aus unterirdischen Zuläufen speisen ihn bei wasserreicher Witterung.

Creux Billard
Creux Billard | Foto: Britta Lehna

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Spezialitäten aus Mouthier-Haute-Pierre

Biere der Brasserie entre deux mondes: Kleinbrauerei mit verschiedenen trübe belassenen Biersorten, z. B. „L’Artiste“ (auf dem Etikett kultiges Selbstporträt von Gustave Courbet)
https://www.destinationlouelison.com/produits-du-terroir/brasserie-entre-2-mondes/

Kirsch de la Marsotte: Das sehr rare und sehr geschätzte Kirschwasser aus Obstgärten in und um Mouthier-Haute-Pierre wird von der Coopérative de la Marsotte (Sitz: Mouthier) gebrannt. Trinkstärke: 50% vol. Benannt ist die kleine Genossenschaft nach der Kirschsorte Marsotte.

Spezialitäten aus Mouthier-Haute-Pierre
Spezialitäten aus Mouthier-Haute-Pierre | Foto: Britta Lehna

Wo zu kaufen? In der Petite épicerie, dem kleinen Lebensmittelladen mit Café in Mouthier-Haute-Pierre, direkt an der Durchgangsstraße D 67
https://www.facebook.com/epiceriemouthier/

Mouthier-Haute-Pierre
Mouthier-Haute-Pierre: Petite épicerie | Foto: Britta Lehna

Anmerkung
* Karst-Versickerungen des Doubs in Richtung der Loue entdeckte man im Jahre 1901, nachdem im August 1901 nach einem Brand in der Pernod-Fabrik in Pontarlier 650.000 Liter feuergefährlicher Absinth von der Feuerwehr in einen Brunnen nahe beim Doubs geleitet worden waren. Am übernächsten Tag stellte man an der Loue Absinthgeruch und eine gelbliche Färbung des Flusswassers fest. Vgl.: https://fr.wikipedia.org/wiki/Loue#Hydrologie „Sources de la Loue“ (Mai 2022)

Die Loue in Quingey (Doubs) | Foto: Hermann Lehna

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