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Saint-Guilhem-le-Désert und Sauve wunderschön am Gebirge zwischen Hérault und Gard

Zwischen dem Hinterland der Mittelmeerküste einerseits und dem Fuß des Cevennen-Gebirges und der kargen Hochplateaus der Causses andererseits liegen zahlreiche Dörfer und Städtchen mit wunderschönen Ortsbildern. Sie sind eingebettet in eine ebenso schöne, stellenweise wilde Naturlandschaft. Neben Phasen des Wohlstands haben sicher auch Jahrzehnte der Armut und Stagnation dazu geführt, dass diese Ortschaften eben nicht erweitert und im jeweiligen Zeitgeschmack umgestaltet worden sind. Manche von ihnen haben sich jedoch in den letzten Jahrzehnten zu regelrechten Dorf-Stars entwickelt.

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Unterhalb der Felsen liegt der Dorfplatz von St.-Guilhem-le-Désert. | Foto: Britta Lehna

Saint-Guilhem-le-Désert

Dieses Dorf mit 250 Einwohnern in einem felsigen Tal, nahe beim Flusslauf des Hérault und 40 km nordwestlich von Montpellier, ist weltbekannt. Der Blick auf den Chor der ehemaligen Abteikirche inmitten des Dorfes ist ein sehr beliebtes Motiv in Publikationen über Südfrankreich. So haben auch wir uns nach St. Guilhem begeben. Wie zu erwarten, ist man dort nicht alleine … Aber St. Guilhem in seiner Wildnis (le Désert) entfaltet sofort seinen Zauber.

Die Klosteranlage in St.-Guilhem-le-Désert

Das Benediktinerkloster wurde im 9. Jahrhundert vom Grafen Wilhelm von Aquitanien (Guilhem) gegründet. Eine Reliquie des Kreuzes Christi und die Lage am Jakobsweg (Via Tolosana ausgehend von Arles) machten St. Guilhem zum beliebten Ziel für Pilger. Aus dem 11. Jahrhundert stammt die Abteikirche. Sie wurde schon auf der ersten französischen Denkmalliste (1840, auf Anregung von Prosper Mérimée) als Monument historique klassifiziert.

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Chorpartie der ehemaligen Abteikirche von St.-Guilhem-le-Désert. Die großartige romanische Apsis ist breiter als das Mittelschiff. | Foto: Britta Lehna
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Eine der beiden Nebenapsiden der Kirche | Foto: Hermann Lehna
Ein Kreuzgang in New York


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Den ehemals zweistöckigen Kreuzgang neben der Kirche von St.-Guilhem hat man ab dem 19. Jahrhundert teilweise abgebrochen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelangten etliche seiner Bauteile auf verschlungenen Wegen nach New York.
Sie können nunmehr, neben anderen Kreuzgangs-Fragmenten aus Südfrankreich, im Museum
„The cloisters“ im nördlichen Manhattan bewundert werden.

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Im Kreuzgang von St.-Guilhem-le-Désert; hinter den Zypressen-Zwillingen das hohe Kirchenschiff. | Foto: Britta Lehna
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Ein Kapitell im Kreuzgang
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Detail vom alten Hauptaltar (12. Jahrhundert): Das kostbare Ausstattungsstück besteht aus Marmor und farbigen Glaseinlagen. | Fotos: Britta Lehna
Die Platane „Roi platane“ von 1855

Zentrum des Dorfes ist der vor der Kirche gelegene Platz mit seiner riesigen Platane. In deren Schatten kannst du nach dem Rundgang durch das Dorf überlegen, in welchem der zahlreichen Läden du dich noch einmal umsehen willst oder in welchem Restaurant du einkehren möchtest.

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Unter der Platane auf dem Dorfplatz von St. Guilhem | Foto: Britta Lehna
Info
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Straßenschild in St.-Guilhem-le-Désert: Rue Cor de nostra Dona
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Getrocknete Cardabelle (Distel Carlina acanthifolia): Symbolpflanze der Grands Causses, der Hochplateaus im südlichen Zentralmassiv. | Fotos: Britta Lehna

Sauve

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Blick von der Brücke über den Fluss Vidourle auf die Altstadt von Sauve | Foto: Hermann Lehna
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In Sauve gibt es eine protestantische Kirche (temple). Der Brunnen steht auf der Place Florian, benannt nach dem aus Sauve gebürtigen Dichter. | Foto: Britta Lehna

Im benachbarten Departement Gard, am Fuße der Cevennen (piémont cévenol), liegt Sauve. Das Städtchen mit seinem geschlossenen historischen Ortsbild erstreckt sich am Hang zwischen dem Talgrund des kleinen Flusses Vidourle mit seiner Karstquelle und der Felsenlandschaft Mer des Rochers.

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Gewundene Gassen und Treppenanlagen im Ortszentrum | Foto: Hermann Lehna

Man schlendert durch gewundene Gassen und über malerische Plätze und gelangt irgendwann am westlichen Stadteingang zum Conservatoire de la fourche (Rue des Boisseliers 26).

Heugabeln aus Sauve

In Sauve werden nämlich seit dem 12. Jahrhundert Heugabeln (fourche) aus dem Holz des Zürgelbaums (micocoulier) gefertigt – und das ist, so heißt es, einmalig in Europa.

Samstags morgens belebt der Wochenmarkt die Innenstadt. Etliche Galerien und Ateliers sind in Sauve zu entdecken, einige Kunstschaffende haben sich hier niedergelassen. Ein inspirierender Ort!

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An der Brückenrampe des Pont Neuf in Sauve | Foto: Hermann Lehna
Info

Beitragsbild ganz oben: Balkone am Dorfplatz von St.-Guilhem-le-Désert

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