Es lohnt sich, die kleinen Orte im Zentrum von Okzitanien zu entdecken, wie zum Beispiel Bruniquel und Puycelsi. Beide gehören zu den „Les plus beaux villages“, den schönsten Dörfern Frankreichs. Die Zeit scheint hier still zu stehen. Entschleunigen und Genießen ist angesagt.
Bruniquel

Am Ausgang der Aveyron-Schlucht und am Zufluss der Vère liegt Bruniquel auf einer Anhöhe. Das Dorf zählt gut 600 Einwohner und gehört zum Departement Tarn-et-Garonne in der Region Okzitanien. Im Mittelalter erfuhr der Ort aufgrund seiner Lage am Jakobsweg einen großen Aufschwung.

Die Burganlage von Bruniquel besteht aus einem Château Vieux mit einem Donjon aus dem 12. Jahrhundert. Das Château Neuf wurde um 1500 angebaut. Die wehrhafte Burganlage sollte die Straße im Tal kontrollieren.
Die schmalen Straßen von Bruniquel haben zum Teil noch eine alte Pflasterung. Das Ortsbild wird von sorgfältig restaurierten Häusern aus dem 14. bis 16. Jahrhundert geprägt. Sie bestehen teils aus unbehauenen Natursteinen oder zeigen Fachwerk, verputzt oder mit Ziegelsteinen gefüllt. Üppig grünt und blüht es in Bruniquel: Zypressen und Feigenbäume, Rosen und Schwertlilien.


Kleine Läden und Galerien laden zum Bummeln ein. In der Épicerie gibt es leckere Produkte aus der Region, zum Beispiel für ein Picknick.
Ganz in der Nähe befinden sich die rund 176.500 Jahre alten Steinkreise in der Höhle von Bruniquel.
Die Stadt Montauban, der Weinort Gaillac, die schönen Dörfer Castelnau-de-Montmiral und Puycelsi liegen in einem Umkreis von rund 30 Kilometern Entfernung.

Puycelsi

Eine weitere Entdeckung in Okzitanien ist Puycelsi. Dieser kleine mittelalterliche Ort mit seinen 450 Einwohnern gehört ebenfalls zu den „Les plus beaux villages“. Puycelsi liegt auf einer Anhöhe oberhalb des Flusses Vère. Der befestigte Ort ist heute noch von 800 Metern Mauer samt Wehrtürmen umgeben. Der Gefängnisturm und das Stadttor Porte de l’Irrissou sind ebenfalls erhalten. Puycelsi musste Belagerungen während des Albigenserkrieges und während des Hundertjährigen Krieges aushalten.

In den Straßen wie der Rue du Couvent gibt es viele Häuser aus Bruchstein oder mit Fachwerk, meist stammen sie aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Noch älter ist das Haus Château du Capitaine Royal.


Die Kirche Saint-Corneille (14. und 15. Jahrhundert) betritt man durch ein Portal, welches mit einem Doppelkopf bekrönt ist. In der Épicerie am gemütlichen Kirchplatz wird alles angeboten, was man zum täglichen Leben braucht, schöne Pflanzen inklusive.

Seit dem 18. Jahrhundert versorgt die Ancienne Auberge die Reisenden. Das liebevoll mit Antiquitäten ausgestattete Hotel mit Restaurant und Bar setzt auf Bio und regionale Produkte.



An der Place de l’Ancienne Mairie ist das örtliche Tourismusbüro untergebracht.
Office de Tourisme – Accueil de Puycelsi
Place de l’Ancienne Mairie 3
81140 Puycelsi
geöffnet von 01.07. bis 30.09. mit wechselnden Öffnungszeiten
Von Puycelsi aus führen schöne Wanderwege in das ausgedehnte Waldgebiet Forêt de Grésigne (3600 ha). Hier wachsen mehrheitlich Eichen. Schon der Minister Colbert ließ im 17. Jahrhundert die Stämme schlagen, um daraus die Segelschiffe der königlichen Marine bauen zu können.
