Wir stellen drei Museen im Elsass vor, die für uns etwas Besonders sind. Der Isenheimer Altar im Museum Unterlinden in Colmar beeindruckt seit 500 Jahren mit seinen riesigen, farbgewaltigen Tafelbildern. Nicht weit von Colmar entfernt befindet sich die kleine Festungsstadt Neuf-Brisach, wo man in Festungsmauern Street Art bewundern kann. In Erstein, südlich von Straßburg, überrascht im Industriegebiet das Museum Würth mit anspruchsvollen Ausstellungen.
Musée Unterlinden, Colmar: Farbgewaltige Tafelbilder
In einem ehemaligen Dominikanerinnenkloster ist das Museum Unterlinden untergebracht. Es bietet sehr schöne Sammlungen, unter anderem sakrale Kunst vom Mittelalter bis zur Renaissance. Doch der Magnet, für den alle kommen, ist der Isenheimer Altar von Mathis Grünewald (um 1480 bis 1530). Es ist ein Wandelaltar, der zwischen 1512 und 1516 als Auftragsarbeit für das Antoniterkloster im elsässischen Isenheim entstand.
Der Antoniter-Orden betrieb in Isenheim ein Spital. Dort waren im Mittelalter viele Menschen untergebracht, die an Mutterkornbrand (verursacht durch giftigen Mutterkornpilz) litten. Diese Krankheit löste stark brennende Schmerzen aus, auch „Antoniusfeuer“ genannt. Beim Betrachten von Grünewalds Altar sollten die Kranken Trost finden.
Der Wandelaltar zeigt Gemälde und Holzplastiken auf zwei feststehenden und vier klappbaren Flügeln. Die Themen sind, unter anderem: Die Kreuzigung, die Auferstehung Christi, das Engelskonzert und die Legende des heiligen Antonius. Es geht um Leiden, Tod, Hoffnung und auch um Solidarität. Die Tafelbilder sind riesig und von ausdrucksvoller Farbigkeit. Erst vor kurzem sind sie umfangreich restauriert worden. Ein außerordentlicher Kunstgenuss!
Musée Unterlinden, Colmar
Place Unterlinden 1, F-68000 Colmar
www.musee-unterlinden.com
Mausa Vauban, Neuf-Brisach: Street Art
Neuf-Brisach, auch Neu-Breisach genannt, ist eine kleine Stadt in der Oberrhein-Ebene, nicht weit von Colmar entfernt. Sie wurde 1699 auf dem Reißbrett geplant, auf Geheiß vom Sonnenkönig Ludwig XIV. Die achteckig angelegte Stadt ist ein Beispiel für die französische Militärarchitektur in der Barockzeit, ein Werk des Architekten Sébastien Le Prestre de Vauban (der unter anderem auch die Festung von Besançon geplant hat) und heute ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Innerhalb der alten Kasematten ist nun neue Kunst eingezogen – Street Art! Auf 1200 Quadratmetern sind zu entdecken: das Vauban-Porträt des Stencil-Künstlers C215, die Fresken von Seth, die großen weißen Körper von Jérôme Mesnager, die immersiven Installationen von Denis Meyers und Levalet, Kunst des Metro-Graffiti-Künstlers Nasty, die Marilyn Monroe von Pure Evil, die XXL-Fotografien von Joseph Ford, die Kapelle von Guy Denning – und noch viel mehr.
Mausa Vauban, Neuf-Brisach
Rue d’Angoulême 15, F-68600 Neuf-Brisach
https://mausa.fr/de
Musée Würth, Erstein: Immer eine Überraschung Kunst
Die Unternehmensgruppe Würth hat ihre Niederlassung Würth France in Erstein südlich von Straßburg. Im dortigen Industriegebiet ist seit 2008 auch das Musée Würth angesiedelt. In einem minimalistischen Bau (Lyoner Architektenbüro Jacques und Clément Vergély) werden immer wieder neue Ausstellungen präsentiert.
Die Exponate stammen aus der über 20.000 Werke umfassenden Kunstsammlung des Unternehmers Reinhold Würth. Eine Perle für Kunstfreunde!
Im Museum gibt es ein Café, draußen lockt ein schöner Park. Ausreichend Parkplätze sind auch vorhanden, und der Eintritt ist frei!
Musée Würth, Erstein
ZI Ouest, rue Georges Besse, F-67150 Erstein
https://www.musee-wurth.fr/?lang=de
Das sind unsere 3 Highlights von den Museen im Elsass. Natürlich gibt es dort noch viel mehr Museen zu entdecken: https://www.visit.alsace/de/kultur-und-traditionen/museen/