Diome, Fatou: Was es braucht, das Leben zu lieben.

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Buchcover Diogenes: Diome, Was es braucht, das Leben zu lieben

Die Erzählungen von Fatou Diome führen auf eine Reise von Straßburg bis in den Senegal, sie ermöglichen überraschende Einblicke in das Leben von Alltagshelden. In Straßburg zum Beispiel begegnet die Erzählerin dem humpelnden Andy. Seine Beeinträchtigung und seinen Blues überspielt er mit Galanterien. Er ist ein Nachbar, der sie beobachtet. Das erbost sie zunächst, dennoch geht sie gerne mit ihm essen und genießt die Gespräche. Und spätestens, als Andy gestorben ist, erkennt sie: Sie ist gesehen worden, von einem Bruder.

Fatou Diomes Sprache ist bildreich und mit ungewöhnlichen Perspektiven verbunden: Da erzählt „das kleine Schwarze“ (Kleid) von seinen Auftritten mit seiner berühmten Besitzerin (ich verrate nicht, wer sie ist). Ein Boxer muss seinen größten Gegner bekämpfen, das Monster in ihm selbst: In der einen Geschichte tritt der Boxer als aggressiver Gast auf, der einen Kellner mies behandelt; in der nächsten Geschichte wird erzählt, woher seine Wut kommt. Denn er hat nur gelernt, zu überleben, statt zu leben.

Auch Migration und die Ausbeutung des afrikanischen Kontinents sind Themen in diesem Buch. Alle Personen in den Geschichten eint der Wunsch, ein erfülltes Leben in Liebe und Verbundenheit zu führen.

Fatou Diome ist im Senegal geboren und lebt in Straßburg. Migration und das Leben in unterschiedlichen Kulturen sind Themen, die sie in ihrer Arbeit als Schriftstellerin immer wieder aufnimmt.

Fazit:

Poetisch, politisch und mit viel Herzenswärme beschreibt Fatou Diome ihre Figuren und deren Lebenswelten. Das bereitet Freude und bietet überraschende Einsichten!

Diome, Fatou: Was es braucht, das Leben zu lieben. Aus dem Französischen von Brigitte Große und Ina Pfitzner

Diogenes 2023, Hardcover Leinen, 240 Seiten, 24,00 Euro
ISBN: 978-3-257-07248-8

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