Eine Stadt mit viel Geschichte, Wein und geheimen Gärten ist Cahors im Südwesten Frankreichs. In einer großen Schleife am Fluss Lot gelegen, war Cahors einst die Hauptstadt der Provinz Quercy. Heute erinnern die Kathedrale, Paläste wie der Palais Duèze, die mittelalterliche Brücke Pont Valentré und enge Gassen an die Vergangenheit. Luftige Erfrischung bieten die vielen kleinen öffentlichen Gärten. Natürlich kann man hier überall gemütlich den Cahors-Wein probieren, der aus der roten Rebsorte Malbec gewonnen wird. Durch Cahors ziehen seit jeher die Pilger auf dem Jakobsweg.
Cahors wurde von den Römern gegründet. Die Stadt liegt in einer großen Schleife des Flusses Lot, ist Hauptort des Departements Lot und zählt ca. 20.200 Einwohner. Diese nennen sich Cadurciens. Cahors war im französischen Königreich die Hauptstadt der Provinz Quercy; die Kaufleute von Cahors, genannt „Caorsins“, hatten den Ruf, gewiefte Bankiers zu sein. Heute noch zeugen 400 mittelalterliche Häuser von diesem goldenen Zeitalter der Stadt. Einer der Avignon-Päpste, Johannes XXII. (Jacques Arnaud Duèze † 1334), war aus Cahors gebürtig. An ihn und seine Familie erinnert der Stadtpalast Palais Duèze mit dem Turm Tour Jean XXII.
Die Kathedrale
Die Kathedrale Saint-Etienne liegt mitten in der Altstadt. Ihr Charakteristikum ist das Nebeneinander von etlichen Baustilen: angefangen bei der Romanik mit den Kuppeln über dem Mittelschiff und dem beeindruckenden Nordportal (das bis 1862 zugemauert war), weiter mit dem gotischen Chor und dem unvollendeten spätgotischen Kreuzgang bis zu Teilen der Ausstattung aus dem Barock und dem 19. Jahrhundert. Ungewöhnliche Glasmalereien aus dem 21. Jahrhundert stehen für die Moderne.
Eine mittelalterliche Brücke – Pont Valentré
Berühmt ist die mit drei Türmen befestigte Bogenbrücke Pont Valentré aus dem 14. Jahrhundert, auf der der Jakobsweg den Lot überquert.
Sie zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Der Teufel soll beim Bau der Brücke im Spiel gewesen sein – darauf weist die Figur am Brückenturm hin. | Foto: Hermann Lehna
Auf den Straßen und Plätzen von Cahors
Während die mittelalterliche Stadt mit engen Gassen und Häusern dicht an dicht den östlichen Teil der Flußschleife einnimmt, haben die jüngeren Stadtviertel mit Boulevard, lockerer Bebauung und Parks die gesamte Schleife erobert.
Die geheimen Gärten – Jardins secrets – von Cahors
Gerne verweist man in Cahors auf die „Jardins secrets“, etwa zwanzig sehr verschiedenartige fantasievolle Themengärten, die im Stadtgebiet verteilt liegen. Ein Rundgang verbindet sie alle. Er beginnt am Pont Valentré mit dem „Jardin d’ivresse“, einer Anpflanzung von Weinstöcken der roten Rebsorte Malbec, die typisch für den Cahors-Wein ist. Die geheimen Gärten sind nicht nur schön und erholsam. Sie sind auch ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz: Denn in einigen Baulücken wurden bewusst keine neuen Häuser errichtet, sondern sie wurden grün gestaltet. Sehr angenehm im sehr heißen Sommer von Cahors!
Am anderen Flussufer
Jenseits des Lot befinden sich mit der eindrucksvollen Karstquelle „Fontaine des Chartreux“ und der „Maison de l’Eau“ Anlagen der historischen und aktuellen Wasserversorgung von Cahors. Die Hänge und Felsen über der Fluss-Schleife bieten Aussichtspunkte, von denen aus man den Blick auf die Stadt im Tal genießen kann, zum Beispiel vom Mont Saint-Cyr.
Unmittelbar bei der Straßenbrücke Pont Louis-Philippe (mit der örtlichen Anlaufstelle für Pilger auf dem Jakobsweg) liegt die kleine Vorstadt Saint Georges mit ihrer Kirche Notre-Dame de St.-Georges, Marienstatue, Café, Einkaufsmöglichkeiten und Parkplatz. Am Flussufer bei der Kirche ist mit „Le capitulaire de Villis“ ein weiterer Jardin secret angelegt.
Die frühere Zollstelle ist nun Anlaufstelle auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. | Foto: Britta Lehna
Office de tourisme de Cahors – Vallée du Lot
Villa Malbec – Place François-Mitterrand
46000 Cahors
https://www.cahorsvalleedulot.com/bureaux/